Was niemand kommen sehen wollte
Jetzt ist das passiert, was keiner für möglich halten wollte. Nach acht Jahren Krieg in der Ostukraine, greift Wladimir Putin seit dem 24. Februar 2022 in einem Angriffskrieg – wie wir ihn in Europa nicht mehr für möglich gehalten haben – nach der Herrschaft in der gesamten Ukraine: Ausgang ungewiss.
Es erzeugt von außen betrachtet eine hilflose Wut, dass Krieg nach wie vor als Mittel der Durchsetzung von Interessen und Macht genutzt wird. Man denkt an die Vielfalt und Größe der Ukraine, an die faszinierende Gastfreundschaft, Inspiration und erfrischende Dynamiken, die hierzulande häufig fehlen. Dieses gebeutelte Land, mit seinen vielen, vielen «Meisterinnen und Meistern der Transformation», hat sich seine freiheitliche Entwicklung hart erarbeitet und es ist im höchsten Maße bewundernswert, mit welcher Haltung und Stärke sie auf die gegenwärtige Invasion ihres Landes reagieren.
Angesichts der Katastrophe stehen in diesen Tagen der Schutz der Bevölkerung und die Abwehr sowie Sanktionierung Russlands im Mittelpunkt der Diskussionen. Freilich gilt hier besonders im Feld der Kultur zu betonen, sprachlich genau zu sein. Der Krieg verläuft nicht zwischen Russ:innen und Ukrainer:innen. Er ist Teil einer autokratischen, unmenschlichen Kremlpolitik. Viele russische Intellektuelle und Künstler:innen sind ebenso entsetzt über diesen Krieg und seine Folgen. Sofern sie nicht im Westen leben, ist es im Moment jedoch schwer, hier Binnenperspektiven zu erhalten, die nicht sofort verfolgt oder mit Repressionen bedacht werden.
Obgleich man bei diesem Krieg nicht zuerst an Kultur denkt, ist es ein zentrales Element zu seinem – vorläufigen – Verständnis. Die Kulturfrage ist vermutlich einer der Auslöser dieser Aggression. 2021 feierte die Ukraine 30 Jahre Unabhängigkeit und seit dem Euromaidan 2014 haben sich die Entwicklung einer starken Zivilgesellschaft und einer eigenständigen kulturellen Identität in rasantem Maße vollzogen. Die Demokratisierung, die rasche gesellschaftliche Transformation und das sichtbare Erstarken resillienter sowie eigenständiger Kulturformen waren und sind Ausdruck einer selbstbewussten Ukraine, die sich den Herausforderungen der Zeit stellt. Besonders augenfällig in der jungen Generation, die freilich die Zuneigung zu ihrem Land auch mit einem kritischen Blick auf Nationalismus, radikale Kräfte und Probleme mit Korruption verbanden. Hier etwas zu verändern, zu differenzieren und wider den Stachel zu löcken, waren und sind wichtige Kennzeichen ukrainischer Kulturszenen. Allesamt Entwicklungen, die rückwärtsgewandten Herrschaftssystemen nicht schmecken dürften. Daher ist der gegenwärtige Krieg auch ein Angriff auf die liberalen, weltoffenen und europäischen Hoffnungen einer jungen Generation. Gerade auch für die LTBQ Community, für die verschiedenen Ethnien in der Ukraine ist diese Perspektive seit Jahren überlebenswichtig.
Ein kurzer Blick zurück
Die genannten Entwicklungen im Feld der Kultur, insbesondere seit dem Euromaidan, haben zahlreiche geistige Mütter und Väter, wie die vielfachen Gründungen von NGOs, Bürger:inneninitiativen, erste Pop-Up-Spaces, transformierte Jugendzentren, zahlreiche neue Kulturorte sowie Festivals und einer insgesamt gesteigerten Sichtbarkeit ukrainischer Kunst und Kultur – u.a. durch die sozialen Medien. Zudem sind die vielen Empowerment-Projekte mit den zahlreichen ausländischen Akteur:innen zu nennen. Hierzu zählen auch die umfänglichen Aktivitäten des Goethe-Instituts in Kyjiw mit ukrainischen Partner:innen. Beispielhaft ist die Entwicklung einer «Road-Map für kulturelle Entwicklung in der Ukraine» im Jahr 2015 zu nennen, in der zum ersten Mal ein gemeinsames Arbeitsvokabular aller national und international Beteiligter formuliert wurde, um auf diesem Fundament Projekte zu entwickeln, die zur Dezentralisierung von Kunst und Kultur beitragen sollten.
Eines dieser Projekte war «Plan Z», eine Kulturstrategie für Zhmerynka im Oblast Winnyzja, die nicht nur erstmalig eine umfängliche Kulturpolitik für eine ukrainische Kleinstadt beschrieb, sondern auch viele kulturelle Mikro-Projekte im Feld des Community-Buildings unter Mitwirkung von Akteur:innen aus der gesamten Ukraine, einen Kulturaustausch mit der Fontanestadt Neuruppin und schließlich eine landesweite Konferenz mit Bürgermeister:innen von Kleinstädten aus der Ukraine anschob. Wichtig bei diesen Projekten war immer das gegenseitige Zuhören und Lernen. Dazu kam eine Perspektive auf kleinere Gemeinden und Städte.
Von da an gab es viele weitere Ansätze, die allesamt sehr gut dokumentiert sind, meistens mehrsprachig.[1] Zuletzt die «Cultural Leadership Academy» Ukraine, in der 15 ukrainische Trainer:innen in einem fünfstufigen Modulsystem innerhalb von zwei Jahren über 300 Kulturakteur:innen in der gesamten Ukraine im Feld der Kulturentwicklung und des Kulturmanagements ausbildeten. Flankiert wurde die Akademie mit (digitalen) internationalen Netzwerkreisen, nationalen Konferenzen und individuellen Coachings. Ziel war u. a. die Steigerung der Selbstwirksamkeit und des Selbstbewusstseins der Teilnehmer:innen, die Stärkung einer kollektiven kulturellen Identität und die Vernetzung untereinander und auch mit internationalen Partner:innen. Das Ergebnis zeigt sich vor allem darin, dass viele Alumni in ihren Jobs (z. B. in der Kulturverwaltung) mehr Einfluss gewonnen haben, erste internationale Projekte stattfinden und insgesamt ein sehr aktives Netzwerk entstanden ist. Die CLA gilt inzwischen auch über die Landesgrenzen hinweg als Prototyp eines zeitgemäßen, mehrschichtigen Empowerment-Ansatzes im Feld der kulturellen Transformation: «Made in Ukraine».
«Liebe Freunde, außer dem Himmel gibt es nur einen einzigen gemeinsamen Raum, der nicht durch Staatsgrenzen durchschnitten oder Frontlinien geteilt ist und allen Menschen zur Verfügung steht. Es ist der Kulturraum. Aber Kultur als das friedlichste und wichtigste Instrument des internationalen und nationalen Dialogs kann nur dann ihrer Rolle gerecht werden, wenn sie geschickt gemanagt wird und wenn es eine ausreichende Zahl von kreativen Menschen gibt, die sich ihrer Ziele und Aufgaben bewusst sind. Kultur ist ein riesiger Teppich, der von Millionen gewoben wird und aus dem gemeinsamen Schaffen einzelner Menschen und Gruppen, aus Tausenden von Projekten und Vorhaben erwächst. In unserer Zeit, in der sich die Kultur zu der wichtigsten Kraft entwickelt hat, die dem Hass und der Aggression entgegenwirkt, ist ihre Bedeutung in der modernen Welt nicht zu unterschätzen. Kulturmanager laufen vielen Politikern den Rang ab, oft bringen sie ein viel größeres Verständnis für die gesellschaftliche, ja selbst staatspolitische Wirkung der Kultur auf. […]». Andrej Kurkow Auszug Geleitwort «Road Map für kulturelle Entwicklung in der Ukraine»
Was passiert gerade?
Die Ausweitung des Krieges auf die gesamte Ukraine hat innerhalb kürzester Zeit unvorstellbares Leid über die Menschen gebracht. Zudem sind Kulturschaffende in besonderer Gefahr, wissen doch die Invasoren um die Kraft von Kunst und Kultur als reflexive Pfeiler und Impulsgeber:innen freiheitlicher Gesellschaften und greifen genau da an. Allein durch die Fluchtbewegungen werden hier viele Akteur:innen aus ihrer Arbeit gerissen, werden Projekte auf Eis gelegt oder es wird die Infrastruktur für ihre Weiterentwicklung zerstört. Die Folgen: unabsehbar.
Vor diesem Hintergrund könnte man fragen, ob die letzten Jahre umsonst waren? Wenn man mit den Kulturschaffenden vor Ort spricht, trifft man auf klare Haltungen: «Jetzt erst recht.» «Die gegenwärtige Situation bestätigt, wie wichtig die letzten Jahre waren.» «Es muss weitergehen.» «Nach einer kurzen ‹Pause› werden wir uns wieder auf den Weg machen.»
Als Autoren dieses Beitrags möchten wir daher betonen, dass es uns nicht um schnelle Analysen geht, wie sie nun allerorts zu lesen und zu hören sind. Das Prinzip des Zuhörens, des Sichtbarmachens der Stimmen vor Ort – «on the ground» – sind uns besonders wichtig (wir nennen hier allerdings keine Namen, um die Menschen vor Ort zu schützen).
Selbstredend steht zunächst einmal der Schutz von Leib und Leben im Mittelpunkt. Viele Kulturschaffende müssen derzeit in anderen Regionen Schutz suchen. NGOs wie die Jugendorganisation «STAN» in Ivano-Frankivsk fungieren etwa als Schutzorte für Kulturschaffende, die ihre Heimatorte verlassen mussten. Die Theater- und Opernhäuser des Landes von Tschernihiw bis Odessa fungieren als Versorgungsorte mit Essen und 1. Hilfe, stellen aber auch ihre Infrastruktur und Arbeitskraft für die ukrainische Armee zur Verfügung. Museen werden zu Bunkern umfunktioniert, wie zum Beispiel das Sport-Museum in Saporischschja.
Insgesamt lässt sich eine überwältigende Solidarität, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft in der ukrainischen Gesellschaft beobachten, die von einer starken kollektiven kulturellen Identität getragen werden.
Kulturelle Identität ist hier im wahrsten Sinne des Wortes existentiell. Die Menschen wissen, dass es auch um einen Angriff auf ihre Sprache, ihre Sichtweisen und Werte geht. Der russische Präsident Wladimir Putin hat in seiner Rede kurz vor Kriegsbeginn mehrfach auf das Thema Sprache und Geschichte Bezug genommen. Jenes Neue, Andere, Weltoffene, der Wunsch nach einer Kultur, die anschlussfähig ist an internationale Diskurse, scheint ihm ein besonderer Dorn im Auge zu sein. Das große propagandistische Narrativ vom angeblichen Widerspruch zwischen Ost und West, zwischen Europa und einem panslawistischen Kulturraum ist in der Ukraine wie in einem Brennglas gebündelt. Unseren Erfahrungen nach während der Arbeit mit ukrainischen Kulturschaffenden war das Thema Vielfalt und Offenheit für Austausch und Begegnung ohne Scheuklappen und Vorbedingungen fast immer präsent und ein zentraler Wertebezug.
Wie kann es weitergehen?
Inmitten der Krise zeigt sich ein Problem, dass vor allem in den westlichen Gesellschaften, besonders auch in Deutschland zu beobachten ist: konkretes Wissen über zeitgenössische künstlerische und damit auch (kultur-)politische Entwicklungen in Ost- und Südosteuropa ist immer noch «Spezialwissen» und somit Mangelware. Gleiches gilt häufig auch für grundlegendes Wissen über Geografie, Geschichte und Alltagskultur östlich und südöstlich der deutschen Landesgrenzen
Obgleich ukrainische Autor:innen und literarische Werke in großer Zahl ins Deutsche übersetzt sind, viele Stiftungen und Institutionen, wie etwa das Goethe-Institut, Austausch- und Transformationsprojekte auf den Weg gebracht haben, gehören Diskurse aus der Ukraine und Ländern wie Polen, Weißrussland etc. nicht zum häufig wiederholten Bildungsdiskurs. Von Schulbüchern, Talk-Shows und Kultursendungen ganz zu schweigen. Wenn berichtet wird, dann wird problematisiert. Jene selbstverständlichen Assoziationen, die viele andere Länder und Kulturen im kulturellen Gedächtnis hierzulande auslösen, scheinen immer noch irgendwo hinter dem zerfallenen Eisernen Vorhang hängen geblieben zu sein.
Dass in Kyjiw einige der wichtigsten jiddischen Autoren des 20. Und 19. Jahrhunderts wirkten, dass Michael Bulgakow dort lebte (dessen Haus möglicherweise auch den Bomben zum Opfer fallen könnte), dass viele wichtige Museumskonzepte gerade seit 2014 in Kyjiw entstanden sind (wie rettet man Kulturgüter aus dem Donbass etc.) zeigt an, dass es hier wirklich um ein geistiges Europa geht, das angegriffen wird. Nur welchen Resonanzraum haben diese Dimensionen in uns? Wie fern, fremd und exotisch ist dieses Gelände, das nun im grellen Scheinwerferlicht der Weltöffentlichkeit steht?
Unser Entsetzen darf nicht nur politisch sein. Aufmerksamkeit nutzt sich im modernen Medienzeitalter bekanntlich schnell ab. Ein langer Krieg, wie ihn die britische Außenministerin kommen sieht, bedeutet im schlimmsten Fall auch: das Leid wird alltäglich. Hier können kulturelle Interventionen von Beginn an deutlich machen, dass sie andere Bilder und Worte senden als BBC, CNN, Deutsche Welle oder Social Media Plattformen. Sie geben dem eine Stimme, was sich der Bildgewöhnung widersetzt. Und sie fördern Austausch, der im besten Fall sichtbar ist.
Gute Beispiele, wie das gelingen kann, gibt es zu Genüge, wie «Damaskus im Exil?», ein Pop-Up-Space des Goethe-Instituts, welcher das aufgrund des Syrienkrieges geschlossene Institut 2016 wieder zum Leben erweckte. Innerhalb von einem Monat fanden Diskussionen, Workshops, Filmreihen, Installationen, Ausstellungen, Konzerte und Performances statt. Ein solcher Ort könnte auch für ukrainische Künstler:innen und Kulturschaffende entstehen, die sich bereits in Deutschland aufhalten oder hier in Kürze zu erwarten sind.
Insgesamt ist ukrainische Kunst und Kultur sichtbar(er) zu machen, digital wie analog. Auch in Deutschland sind Orte zu schaffen bzw. zu öffnen, um diese Vielfalt erleben zu können. Neben der Präsentation, der Vermittlung und dem Austausch, geht es schlichtweg auch um das (temporäre) Bewahren, bis dieses reiche Kulturleben wieder in der Ukraine selbst möglich ist. Andernfalls besteht ab sofort die Gefahr, dass Kulturgut zerstört und ausgelöscht wird. Und zwar für sehr lange. Die Erfahrung mit dem Krieg in Syrien 2015 hat leider gezeigt, dass das öffentliche Interesse nach dem ersten «Hype» schnell wieder erlischt. Kultureller Austausch bedarf aber eines langen Atems. Bedarf Orte, die Menschen und Ideen auch dann noch zusammenbringen, wenn die internationalen Medien weiter gezogen sind.
Daher geht es nun um die Verfügungstellung von Orten für die Ausübung von Kunst (Proberäume, Ateliers), wenn Kulturschaffende nach Deutschland flüchten müssen – sowie digitale Räume und Plattformen, die einen dauerhaften Austausch und eine Reflexion sowie Einschätzung der aktuellen Lage vor Ort ermöglichen. Die angekündigte Soforthilfe der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ist ebenfalls ein gutes Zeichen – viele Kommunen und Länder werden hoffentlich nachziehen, mit Förderungen, aber auch mit konkreten Angeboten der Partizipation vor Ort. Einmal mehr werden wir aber hier darauf achten müssen, nicht in einer reinen Projektlogik zu denken. Gespräche, Aufarbeitung dessen, was passiert ist, was nun mit den plötzlich abgebrochenen Verbindungen geschieht, benötigen Zeit und Geduld. Daher plädieren wir hier für Investitionen in Formate wie «Damaskus im Exil» im Sinne nun von «Kyjiw im Exil.» Die Abtrennung von der alten Wirkungsstätte ist dramatisch. Nur Orte, die etwas von dem Verlorenen aufgreifen, die besuchbar sind, die einen Anlaufpunkt bilden, können unserer Erfahrung nach zu einer Sichtbarkeit führen, welche den Namen verdient. An solchen Orten können sich auch Menschen aus Deutschland informieren, können Nähe erleben, Sprache, Musik, Poesie, Perfomances, Bücher und Filme, die uns einen tieferen Einblick hinter die tagesaktuellen Geschehnisse geben können. Dieser Konflikt, wie es aussieht, wird tiefe Narben in der europäischen Kulturlandschaft hinterlassen. Und Kultur benötigt Zeit und Geduld, um solche Prozesse zu begleiten, zu verstehen und zu reflektieren. Das sollten wir aus 2015 gelernt haben: wir müssen vertiefende Diskurse führen statt dem Diktat der Tagespolitik zu folgen. Möglicherweise kann hier auch die Kulturpolitik in Deutschland ein neues Kapitel aufschlagen.
«Ausblick»
Wir setzen das Wort «Ausblick» bewusst in Anführungszeichen. Bislang ist hier nichts Substantielles zu sagen, da niemand die Entwicklungen der nächsten Wochen, Monate und Jahre seriös voraussagen kann. Fakt ist aber wohl, dass sehr viele Menschen, darunter viele Kulturschaffende, nach Deutschland kommen und den Dialog suchen werden. Das wird sprachlich, assoziativ und kulturell eine Herausforderung werden, da, wie beschrieben, viele Referenzen der ukrainischen Kultur bei uns in der breiten Öffentlichkeit nahezu unbekannt sind. Es wird auch um die Frage gehen, wie sich gegen Putin kritisch eingestellte russische Kulturschaffende und ukrainische Kulturschaffende austauschen können, ohne sich vom Malstrom der Politik auseinander dividieren zu lassen. Und es wird um einen Lernprozess in Deutschland gehen, wie die großen Europanarrative, die wir aus den Medien und der Politik kennen in den »Mühen der Ebenen« sich in dieser konkreten politischen Diskussion bewähren werden. Wir glauben, dass stimmt, was der ukrainische Schriftsteller Andrej Kurkow in der «Road Map für kulturelle Entwicklung in der Ukraine» geschrieben hat: dass der Kulturraum nicht von Staatsgrenzen und Frontlinien durchschnitten werden kann. Er ist das Gegengift zu nationalistischen Diskursen und Feindbildern. Künstler:innen können ein anderes Gespräch erzeugen – wenn man sie lässt. Das mag idealistisch klingen. Es gibt jedoch Beispiele genug, gerade auch in erfolgreichen Projekten der deutschen Kulturpolitik der letzten Jahre, die dieser Aussage eine realistische Basis verschaffen.
Trotz der unvorstellbaren Situationen vor Ort, haben fünf ukrainische Freund:innen und Kolleg:innen diesen Text über Nacht gegengelesen. Dafür sind wir ihnen zu großem Dank verpflichtet und mit unseren Gedanken bei ihnen.
[1] S. zur Übersicht hier: https://www.goethe.de/resources/files/pdf208/goethe_cultural_leadership_academy_champion_of_change1.pdf
Letzter Zugriff: 27.2.2022.
Dieser Beitrag erschien zuerst in den Kulturpolitischen Mitteilungen Nr. 176, I/2022. Wir bedanken uns recht herzlich bei den Autoren und der KuPoGe für die Möglichkeit der Zweitveröffentlichung.